SPL1: Dank Altherr und Dokovic zum Pflichtsieg

«Die Hauptsache ist, dass wir mit einem Sieg in die Finalrunde gestartet sind», meinte die 10-fache Torschützin Malin Altherr nach dem glanzlosen und mühsamen 34:30-Auswärtssieg der Handballerinnen des LC Brühl gegen Yellow Winterthur. Die Linkshänderin deutete damit an, dass die Leistung ihres Teams mehrheitlich nicht überzeugend war.

Fritz Bischoff
Der Vergleich zwischen dem Ranglisten-Ersten aus St.Gallen und dem Ranglisten-Letzten hatte seinen Knackpunkt zu Gunsten des Gästeteams in der 39. Minute beim Stande von 23:22. Mina Vasic, Topskorerin und Regisseurin der Gastgeberinnen, wurde nach einem Foulspiel an der Brühlerin Laurentia Wolff für den Rest der Spielzeit ausgeschlossen. Damit fehlte Yellow eine sichere Torschützin und vor allem die gewiefte Passgeberin an den Kreis zu Aleksandra Abramowicz. Die Serbin und die Polin waren bis zum 23:22 für 10 Tore des Heimteams zuständig. «Unsere Defensivarbeit war zu löchrig und damit zu wenig kompakt. Dazu ermöglichten wir es unseren Gegnerinnen nach einfachen Körpertäuschungen zu billigen Tore zu kommen», stellte Altherr fest.

Eine zu hohe Fehlerzahl
Nach dem 23:22 glückte den Winterthurerinnen während 10 Minuten nur noch ein Treffer, wogegen die St.Gallerinnen sechsmal erfolgreich abschlossen. Das Zwischenergebnis hatte sich zum 28:24 zu Gunsten des Favoriten und Titelverteidigers gedreht. Die Vorentscheidung war damit gefallen. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete auch Torhüterin Sladana Dokovic, die schon nach 17 Minuten die glücklose Fabia Schlachter abgelöst hatte. Sie wehrte einige wichtige Bälle in 1:1-Situationen ab und vermittelte damit auch den Feldspielerinnen für ihre Defensivarbeit etwas mehr Sicherheit. Sicherheit war allgemein das, was dem Spiel des LC Brühl über weite Strecken der Partie abging. 16 unerzwungene Ballverluste (deren 9 in der 1. Halbzeit bei nur 3 des Gegners) sind der statistische Beleg für eine unbefriedigende Leistung, die normalerweise kaum zu einem Sieg reicht. «Es mangelte uns in unseren Aktionen zu oft am Selbstvertrauen und an Überzeugung. Auch ich spielte zu fehlerhaft. So fühlte ich mich verpflichtet, meine Schwächen durch Tore zu kompensieren. Dank guter Zuspiele schaffte ich schliesslich meine gute Wurfausbeute», bilanzierte die 28-fache Internationale Altherr, die vor der Pause nur dreimal getroffen hatte. Auch deshalb lag der LC Brühl in den ersten 30 Spielminuten mehrheitlich im Rückstand. Wohl gelang es zwischenzeitlich jeweils wieder auszugleichen, aber sich eine dominierende Rolle zu erspielen, gelang nicht. So blieb am Ende die Bilanz, dass der erduldete, erkämpfte und auch etwas glückliche Sieg immerhin zur Verteidigung der Spitzenposition verhalf.

Telegramm

Handball Frauen SPL 1

Yellow Winterthur – LC Brühl 30:34 (16:17)
Neuhegi – 200 Zuschauer: – Sr.: Héctor Albert Gallardo/Oscar Albert Gallardo.
Strafen: 6-mal 2 Minuten plus Disqualifikation von Vasic (39.) gegen Yellow und 3-mal 2 Minuten gegen den LC Brühl.
Yellow Winterthur: Stüdemann von Ehrenstein (4 Paraden)/Chappuis (2 P.); Fischbacher, Vasic (4), Steiner (2), Mazurek (2), Oliveira da Almeda (8), Barancova (2), Biffiger, Mössner (1), Hamiti , Dübendorfer (1/1), Russert (4), Husmann, Abramowicz (6), Makar.
LC Brühl Handball: Schlachter (3 Paraden)/Dokovic (8 P.); Kernatsch (3), Baljak (1), Skoricova (2), Pavic (3), Ackermann (4), Altherr (10/2), Wolff (3/2), Tomasini, Mosimann (1), Coker, Lüscher (4), Gutkowska, Simova (3).
Bemerkungen: Verhältnis vergebener Penaltys 0:0. LC Brühl ohne die verletzten Hess und Tomasini.