SPL1: Ohne Herz, Emotionen und Mut

Die Handballerinnen des LC Brühl verlieren zum Abschluss der Hauptrunde 29:30 gegen den LK Zug – verbleiben aber trotzdem auf Platz 1

Fritz Bischoff
Der Trainer der Handballerinnen des LC Brühl, Raphael Kramer, brachte es in seinem Fazit nach der vierten Saisonniederlage seines Teams mit dem 29:30 gegen den LK Zug zum Abschluss der Hauptrunde auf den Punkt. «Obwohl die Trainingsleistungen stimmen, ist mein Team in den Spielen verunsichert. Wir spielen ohne Herz, ohne Emotionen und ohne Mut.» Damit gibt er aus seiner Innensicht das wider, was auch in der Aussensicht wahrnehmbar ist und sich speziell auch wieder in der jüngsten Partie manifestierte. Die Zentralschweizerin strahlten während des gesamten Spiels mehr Kampf, mehr Aggressivität, mehr Emotionen und den grösseren Siegeswillen aus. Nicht, dass sich die St.Gallerinnen nicht bemühten, doch ihre Verunsicherung konnten sie nie ablegen. Die rund 20 Eigenfehler, die mangelhafte Wurfausbeute – wozu auch die drei nicht verwerteten Penaltys zu zählen sind – und die fehlenden Abstimmungen in der Defensivarbeit, sind Beleg dafür. Dem jungen Team der Brühlerinnen zum Abschluss der Hauptrunde seine Qualitäten abzusprechen, wäre verfehlt. Rang 1 verdeutlicht dies. Die Tabelle mit den vier Niederlagen im Verlaufe der 14 Runden zeigt aber auch auf, dass die Titelverteidigung kein leichtes Unterfangen und vor allem kein Selbstläufer werden wird. Dazu war der Substanzverlust nach dem 32. Titelgewinn allein schon durch den Wegzug der Kreisspielerin Tabea Schmid nach Kopenhagen zu gross.

Formkurve stimmt nicht
Mit dem Sieg im Supercup gegen Nottwil zu Beginn der Saison und den überzeugenden Leistungen in den ersten Meisterschaftspartien wurde der Schein erweckt, dass alles so weitergehen würde, wie zum Abschluss der Saison 2022/2023. Dass dem nicht so ist, haben die jüngsten Partien gezeigt. So betrachtet ist die 29:30-Niederlage gegen Zug keine Überraschung. Die Zentralschweizerinnen spielten beherzt auf, lagen praktisch immer in Führung und verdienten sich deshalb ihren Sieg. Dem LC Brühl muss es gelingen, seiner Formkurve schon im Hinblick auf den Cup Viertelfinal vom Sonntag gegen Nottwil und auf die in zwei Wochen beginnende Finalrunde die Richtungsänderung zu verpassen.

Telegramm

LC Brühl – LK Zug 29:30 (14:16)
Kreuzbleiche – 350 Zuschauer: – Sr.: Boshkoski/Stalder.

Strafen: Gegen beide Teams je 4-mal 2 Minuten.
LC Brühl Handball: Schlachter (11 Paraden)/Dokovic (0 P.); Arpagaus, Kernatsch (1), Baljak (4), Skovicova, Pavic (5), Ackermann (1), Altherr (9/3), Wolff (3/1), Mosimann, Lüscher (3), Gutkowska, Simova (3).
LK Zug: Knörr (1 Parade)/Huber (5 P.)/Abt (5 P.); Schürmann, Gwerder (4), Zaetta (2), Stutz (6/2), Heinzer (4), Steinmann (4), Rüegg (1), Suter, Spieler (7), Bächtiger (2), Loretz, Hasler.
Bemerkungen: Verhältnis vergebener Penaltys 3:0. LC Brühl ohne die verletzten Coker, Hess und Tomasini.