BE THERE – BE GREEN – BE LOUD

Die Handballerinnen des LC Brühl spielen am Mittwochabend im Cup-Halbfinal mit ihrem ersten Team gegen ihr zweites und finden dies doch eher komisch.

Fritz Bischoff / St. Galler Tagblatt
Von den vier Teams, die sich im Schweizer Cup der Handballerinnen für den Halbfinal qualifiziert haben, stellt der LC Brühl die Hälfte. Neben dem LC Brühl «1» aus der höchsten Liga und dem LC Brühl «2» aus der zweithöchsten Liga haben sich auch der LK Zug und Yellow Winterthur für die Halbfinals qualifiziert. Doch eine Auslosung der Halbfinalpartien gab es nicht. Zwei sportlich eher fragwürdige Sätze im 56-seitigen Wettspielreglement des Verbands verunmöglichen, dass sich beide St.Galler Teams für den Final qualifizieren könnten.

«Im Final können nicht zwei Teams aus demselben Verein teilnehmen. Sollten im Halbfinal noch zwei Teams aus demselben Verein vertreten sein, müssen sie gegeneinander antreten», ist dort zu lesen. Dass die Freude ob dieser bisher kaum beachteten Regelung bei den Brühlerinnen klein ist, versteht sich. «Meiner Meinung nach gehören jene beiden besten Teams in den Final, die den Weg dorthin auch sportlich geschafft und verdient haben», sagt Raphael Kramer. Er erhält dabei auch Unterstützung von Azra Mustafoska, der Trainerin des LC Brühl «2».

Es gibt keine Geheimnisse
So treten am Mittwochabend ab 19.00 Uhr die beiden Brühler Mannschaften gegeneinander an, um jenes Team zu finden, das dann im Cupfinal spielberechtigt ist. «Wir gehen mit gemischten Gefühlen an unsere Aufgabe heran. Für unser Team als das unterklassige wäre ein Sieg grossartig, für den Verein wohl eher weniger», sagt Mustafoska. Sie spricht deshalb von einem komischen Spiel, ist aber überzeugt, dass bei einer optimalen Leistung ihrer Spielerinnen ein Sieg durchaus möglich ist.

«Geheimnisse gibt es keine und damit auch keine spielerischen und taktischen Überraschungen», ist die Ex-Internationale überzeugt. Dies sieht auch Kramer so, ist er doch wöchentlich ebenfalls im Training des zweiten Teams, während Mustafoska jeweils auch bei den Übungseinheiten des «1» anwesend ist.

«Dazu kommt noch, dass wir – wie etwa letzte Woche – oft gemeinsame Trainings durchführen und nur schon deshalb die gleichen Konzepte und Auslösungen spielen. Wir kennen die Qualitäten unseres Nachwuchsteams und werden nur schon die Partie nicht auf die leichte Schulter nehmen», sagt Kramer. Seine Aufgabe wird deshalb vor allem darin bestehen, seinen Spielerinnen die richtige mentale Einstellung zu vermitteln. «Unsere zweite Equipe hat nichts zu verlieren. Wir als Titelverteidiger aber sehr viel.»

Brühl «2» hat in dieser Saison noch nie verloren
Diesen Vorteil kennt Mustfoska ebenfalls, deren Team diese Saison noch kein einziges Spiel verloren hat. «Dieser Halbfinal ist zum einen vor allem eine Kopfsache und zum andern eine Partie, die von der Tagesform entschieden wird.» So oder so soll der Abend zu einem Brühler Handballfest werden, zumal das Publikum dazu aufgefordert ist, in grün-weisser Aufmachung zu erscheinen.