SPL1: Der LC Brühl verteidigt seinen Titel und überzeugt beim 12. Cupsieg

Die St.Galler Handballerinnen machen in Gümligen vor 1150 Zuschauern mit dem 37:30-Erfolg gegen den LK Zug das Dutzend an Cupsieg voll.

Fritz Bischoff
Es kam einer eigentlichen Machtdemonstration gleich, wie der LC Brühl mit dem 37:30-Sieg gegen den LK Zug bei seiner 14. Cupfinal-Teilnahme seinen 12. Erfolg erspielte und erkämpfte. Die St.Galler Handballerinnen hatten nur nach der Pause einen Leistungseinbruch zu verzeichnen, als die Zugerinnen ihren Viertorerückstand zur Pause (14:18) bis zur 40. Minute zu ihrer einzigen Führung (23:22) herumbogen. Doch der minimale Vorsprung bekam ihnen nicht gut. In den folgenden 10 Minuten erzielten sie keinen einzigen Treffer mehr, wogegen der LC Brühl unter der magistralen Führung von Laurentia Wolf mit der 27:23-Führung dem Spiel die entscheidende Wende zur Titelverteidigung gab.

Treffsichere Wolff und Tomasini
Ab Mitte der 2. Halbzeit spielte das Team von Trainer Raphael Kramer wieder so zielstrebig und dominant auf, wie es dies schon in der 1. Halbzeit mit viel Überzeugung getan hatte. Die Deckungsarbeit gestaltete sich kompakt und zupackend. Die schnellen Angriffsauslösungen forderten den Gegner und in der Offensive konnte die Fehlerquote niedrig, dafür die Quote der Wurfauswertung hochgehalten werden. Aus der geschlossenen Teamleistung stachen Laurentia Wolf mit 14 Toren aus 15 Abschlüssen und Fabienne Tomasini mit 10 Würfen und 10 Toren hervor. «Es ist ein wunderbares Gefühl, dass ich nach meiner langwierigen Kreuzbandverletzung in meinem erst dritten Spiel nun gegen das Saisonende hin wieder zu meinem Selbstvertrauen und einer guten Leistung gefunden habe. Doch auf der rechten Flügelposition ist es für mich auch wichtig, die guten Anspiele zu bekommen. So ist meine Leistung auch die Leistung unseres Teams», meinte die österreichische Linkshändern. Auch Laurentia Wolff, die im Vergleich zu den Spielen der jüngsten Vergangenheit eine eindrückliche Leistungssteigerung hervorzauberte, hob die Teamleistung hervor. «Dieser Cupsieg ist das Verdienst des gesamten Teams. Vor allem die Defensivarbeit war sehr gut. Die Motivation für diesen Erfolg war bei uns allen riesengross», strahlte die Internationale. Sie war Dreh- und Angelpunkt ihres Teams. Sie führte Regie, dirigierte, warf zum Teil absolut sehenswerte Tore und war auch noch sichere Penaltyschützin.

Erfahrung und Unerschrockenheit
Dass das Dutzend an Cupsiegen beim LC Brühl nun voll ist, hat noch weitere Gründe. Die Leistungen der Torhüterinnen mit dem deutlichen Plus bei den St.Gallerinnen mit Sladana Dokovic ist einer. Die unermüdlich und zupackend Verteidigungsarbeit mit Mirjam Ackermann im Zentrum des Geschehens ein anderer und schliesslich das vor allem durch Martina Pavlic personifizierte Erfahrungsplus ein weiterer. Der 35jährigen Spielführerin vermochte beim LK Zug einzig die 36jährige Jacqueline Hasler-Petrig, deren Kräfte und Energie mit zunehmender Spieldauer jedoch nachliessen, ähnliches entgegen zu halten. Doch dies reichte für die Zentralschweizerinnen nicht, um über die gesamte Spielzeit dem Rekordmeister ein ebenbürtiger Gegner zu sein. Oder wie es Mirjam Ackermann treffend ausdrückte: «Wir hatten für alle taktischen Varianten unserer Gegnerinnen immer die richtige Lösung zur Hand und setzten diese auch um. Wir gingen unseren Weg immer weiter und jede setzte sich für die andere und unser Team ein.» Diese Einstellung, gepaart mit dem Umstand, dass sich die Spielerinnen offensichtlich für wichtige und entscheidende Partien besonders fokussieren und damit steigern können, war das Rezept für den hochverdienten Cupsieg.

Telegramm

LC Brühl – LK Zug 37:30 (18:14)
Mobiliar Arena Gümligen – 1150 Zuschauer: – Sr.: Müller/Schaad.

Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen den LC Brühl und 1-mal 2 Minuten gegen den LK Zug.
LC Brühl Handball: Schlachter (für 1 Penalty)/Dokovic (11 Paraden); Schnider, Arpagaus, Kernatsch (5), Baljak, Skovicova, Pavic (4), Bitzi, Ackermann (1), Wolff (14/5), Tomasini (10), Mosimann (2), Lüscher, Gutkowska (1), Simova.
LK Zug: Knörr (4 Paraden)/Huber (0 P.)/Abt (3 P.); Schnarwiler, Schürmann (2), Gwerder (2), Zaetta, Stutz (2), Steinmann (2), Rüegg (1), Spieler, Bächtiger (8/4), Loretz (1), Brunett (1), Hasler (10), Truchot (1).
Bemerkungen: Verhältnis vergebener Penaltys 0:1. LC Brühl ohne die verletzten Coker, Hess und Altherr.