Es war nicht mehr die brillant überzeugende Leistung wie beim Cupsieg vor einer Woche gegen den LK Zug, aber es war ein solider Auftritt des LC Brühl im ersten Playoff-Halbfinal gegen den HSC Kreuzlingen. Mit dem 28:21-Heimsieg in der best-of-3-Serie liessen sich die St.Galler Handballerinnen von den Thurgauerinnen auch im 24. Derbyvergleich nicht bezwingen.

Fritz Bischoff
Nur nach ihrem ersten Tor zum 0:1 konnten sich die Gäste einer Führung erfreuen. Nach dem 4:4 in der 11. Minute gab der Titelverteidiger die Führung nie mehr ab. «Die Grundlage dafür, dass wir unseren Vorsprung kontinuierliche ausbauen und festigen konnten, war unsere gute Defensivarbeit», stellte Martina Pavic fest. Der Teamführerin war aber auch nicht entgangen, dass die Fehlerzahl beim Gegner phasenweise etwas gar hoch war. Das Verhältnis von 6:13 verdeutlicht dies. Mit dieser Fehlerquote ermöglichte Kreuzlingen den Gastgeberinnen immer wieder die Möglichkeit zu schnellen Angriffsauslösungen. Wäre die Wurfausbeute allgemein und vor allem wegen der vier nicht verwerteten Penaltys besser gewesen, so hätte der Sieg der St.Gallerinnen noch weit deutlicher ausfallen können. «Ich denke, dass wir ganz einfach mehr Qualität und auch mehr Kraft ins Spiel bringen konnten», fand Pavic, die ihre erfolgreiche Karriere nach Saisonschluss beenden wird. Vor allem sind es körperliche Beschwerden, die die 35jährige zum Rücktritt veranlassen. «Es wird in den Spielen für mich körperlich immer schwieriger. Aber 4 Spiele beisse ich jetzt noch durch», meint sie mit einem Schmunzeln und deutet damit ihre Hoffnungen für den weiteren Meisterschaftsverlauf an. Dies würde bedeuten – noch einen Playoff-Halbfinal gegen den HSC Kreuzlingen und dann noch drei Partien im Playoff-Final als ihr Wunschszenario zur Titelverteidigung. Doch so weit ist es noch nicht, denn auch die Partie gegen den HSC Kreuzlingen hat gezeigt, dass ein Nachlassen in der Leistungskonstanz und der Konzentration schnell mit drei Gegentoren in Folge bestraft werden kann, wie dies vom 20:13 zum 20:16 Mitte der 2. Halbzeit der Fall war

Telegramm
Handball Frauen SPL 1

LC Brühl – HSC Kreuzlingen 28:21 (12:9)
Kreuzbleiche – 600 Zuschauer: – Sr.: Keiser/Zaugg.

Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen den LC Brühl und 3-mal 2 Minuten gegen den HSC Kreuzlingen.
LC Brühl: Schlachter (5 Paraden)/Dokovic (6 P.); Kernatsch (5), Baljak, Skoricova, Pavic (2), Ackermann, Wolff (9/2), Tomasini (2), Coker (1), Mosimann (3), Lüscher (2), Gutkowska (1), Simova (3).
HSC Kreuzlingen: Siggaard (3 Paraden)/Sander (9 P.); Grathwohl (2), Kampelmühler (2), Suter, Flohr (3), Klein (1), Rothacker (1), Marku (6/2), Stoll, Hänsel, Bauder, Steffek (5), Heinstadt (1), Stadelmann.
Bemerkungen: LC Brühl ohne die verletzten Hess und Altherr. Verhältnis vergebener Penaltys 4:2. Brühlerinnen Skoricova (Wechsel zu Yellow Winterthur), Gutkowska und Pavic (beide Rücktritt) nach dem Spiel verabschiedet.