Der LC Brühl Handball ist Schweizer Meister 2022/23

Der LC Brühl Handball ist neuer Schweizer Meister im Frauenhandball! Die St. Gallerinnen setzten sich im dritten Playoff-Finalspiel der SPAR Premium League mit 31:29 durch und besiegen damit die Spono Eagles in der best-of-5-Serie mit 3:0. Es ist der 32. Meistertitel für die Schweizer Rekordmeisterinnen aus St. Gallen.

Spielverlauf

Dem LCB gelang im ersten Matchballspiel ein Start nach Mass. Starke Kombinationen im Angriff, eine erneut auf den Punkt funktionierende Abwehr und eine gut aufgelegte Sladana Dokovic im Tor sorgten für ein 8:1 nach zehn Minuten, bei dem sich der ein oder die andere Zuschauende etwas verwundert die Augen rieb. Die Gegnerinnen aus Nottwil wirkten ideenlos gegen das Spiel der St. Gallerinnen. Den unglaublichen Schwung aus den Startminuten konnte Brühl dann für kurze Zeit nicht halten, so dass Spono in der 19. Minute auf 8:13 verkürzte. Dieser Zustand hielt aus Sicht der Gastgeberinnen zum Glück aber nur kurz an. Mit einem beeindruckenden Schlussspurt zog Brühl bis zur Pause auf 20:10 davon.

Auch nach dem Seitenwechsel diktierte das Heimteam das Geschehen. Bis zur 43. Minute wuchs das Polster bis auf zwölf Tore an (27:15). Alles deutete darauf hin, dass die Brühlerinnen mittels Kantersieg zum 32. Meistertitel eilen sollten. Dem war dann aber nicht so. Es folgte eine Schlussviertelstunde, in der der Spannungsbogen nochmals stark gespannt wurde. Der LCB hatte mehrfach Pech mit Pfosten- und Lattentreffern, gleichzeitig bekam Gäste-Torfrau Claire Hartz einige Bälle zu fassen. So kam es, dass Spono Tor um Tor aufholte. Gut für Brühl war, dass die eingewechselte Fabia Schlachter in dieser Phase gleich zwei Siebenmeter parieren konnte. So kam Spono zwar nochmals vergleichsweise nahe heran (58./27:30), Brühl brachte den 31:29-Sieg aber dennoch souverän über die Zeit.

Aufgefallen

Die Brühlerinnen zeigten vor grosser Kulisse im ersten Matchballspiel anfangs eine Leistung, die eines Meisters würdig ist. Abermals auf den Punkt bereit, mit wirkungsvollem Abwehrspiel und effizienten Angriffsaktionen, spielten sie Spono in der ersten Halbzeit bzw. auch zu Beginn des zweiten Durchgangs an die Wand. Die Gäste aus dem Kanton Luzern nahmen früh das Risiko „empty goal“ in Kauf, um beim 7-gegen-6 überhaupt Durchschlagskraft zu kreieren. Im zweiten Durchgang überraschte Spono mit einer derart offensiven Verteidigung, die die eigenen Spielerinnen quasi in der kompletten eigenen Hälfte verteilte – mit überschaubarem Nutzen.

Auf 45 fabelhafte Minuten folgte eine Schlussviertelstunde, in der nochmals ein wenig gezittert werden musste. Pech im Abschluss, die Herausnahme von Spielmacherin Laurentia Wolff durch enge Deckung und sicherlich auch das ein oder andere angespannte Nervenkostüm kurz vor dem Gewinn des Titels, machten es nochmals spannend. Ernsthaft in Gefahr schien der LCB aber dennoch nicht zu sein. Zu gross war das Polster und zu dominant der Auftritt in den Minuten zuvor und innerhalb der kompletten Finalserie.

Fazit

Mit einem beeindruckenden Auftritt vor finalwürdiger Kulisse mit 1’200 Zuschauenden setzten sich die Brühlerinnen nach dem Sieg im Cup auch die Krone in der Meisterschaft auf. Nach einem fahrigen Saisonstart setzte der LCB zum Steigerungslauf an, an dessen Ende der hochverdiente 32. Meistertitel steht.

Telegramm

LC Brühl Handball – Spono Eagles 31:29 (20:10)
St. Gallen, Kreuzbleiche: 1’200 Zuschauende
Schiedsrichter: Gallardo/Gallardo
Strafen: 2x2min gegen Brühl, 5x2min gegen Spono.
LCB: Dokovic (8 Paraden), Schlachter (2 Paraden); Schaefer (2), Kernatsch (1), Baljak, Pavic (1), Ackermann, Altherr (9), Wolff (7/3), Schmid (8), Mosimann, Lüscher, Gutkowska, Hess (2), Baric (1), Simova.
Bemerkungen: Brühl ohne Tomasini (verletzt) und Zürni (überzählig).